Sonntag, 28. März 2010

in der heimischen Papiermühle



Dass eine Papierrestauratorin noch nie in ihrem Leben Papier geschöpft hat, klingt schon verwunderlich. Es ist aber tatsächlich so und auch wieder nicht so verwunderlich, wenn man weiß, dass Papierrestauratoren ihr Papier in anderer als der traditionellen Technik und auf dem Niederdrucktisch herstellen. Ausprobieren wollte ich das Papierschöpfen aber trotzdem und hab mich mit Sieb, Wanne, Tüchern und Papierbrei aus zermahlener Zeitung, Zellstoff und Packpapier ans Werk gemacht.




Die letzten beiden Zutaten sieht man noch als Papierstückchen im fertigen Papierbogen. Die bunten Fäden sind nicht mitgeschöpft, sondern in das noch ganz nasse Papiervlies eingelegt und durch das Pressen mit dem Papier verbunden. Der Spezialeffekt bei dem Papier ist die karierte Oberfläche, die sich vom Gautschtuch auf das Papier abgedrückt hat. Für den Anfang bin ich sehr zufrieden – die Bogen sehen definitiv nach Papier aus, sind stabil und lassen sich beschreiben. Mal sehen, ob daraus Briefpapier wird oder doch ein Büchlein.

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